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Ortsgeschichte Baugeschichte Aktuelle Besitzer Familie von
Herzenberg Frühere Besitzer
Erste
urkundliche Erwähnung erfährt der Ort 1152 als Hoychenwaldt, als Papst Eugen
III. dem Kloster Posa den Besitz des Ortes bestätigt. Um 1156 erfolgt
wahrscheinlich der Baubeginn der Befestigung mit dem Bergfried, dem hohen Turm,
der ohne Verband mit der restlichen Anlage als Wehrturm errichtet wird. Ein Schloss
wird aber erst 1318 erwähnt. Eine ältere Burganlage „das Alte Schloss“ soll
mindestens bis 1548 in Giebelroth bestanden haben und durch einem
unterirdischen Gang mit dem jetzigen Schloss verbunden gewesen sein. Die
letzten Grabenreste dieses Alten Schlosses sollen erst 1867 zugeschüttet worden
sein. Die Sage berichtet, dass die Burg in Giebelroth zu Beginn des 19.
Jahrhunderts mittels zweier Kanonen, die extra dafür aus Dresden herangeschafft
wurden, „in Grund geschossen worden ist“, was offenbar in die Zeit der
Napoleonischen Kriege zurückgeht, in der auch das Heuckewalder Schloss
geplündert wurde. Es ist aber keine zeitgenössische Quelle bekannt, die auf
diese Befestigung näher eingeht. Immer noch nachweisbar soll dagegen ein Gang
sein, der das Schloss Heuckewalde mit dem ehemaligen Gasthof in Hermsdorf
verbunden hat und der wohl nicht unter den Teichen, sondern vielmehr durch den
Unterbau der Brücke zwischen den Teichen verlief.
Die Baugeschichte
der heutigen Burg liegt weitestgehend im Dunkeln und schon die früheren
Besitzer konnten diese nicht mehr in Erfahrung bringen. Neben dem Turm werden
anfangs nur das hohe Kellergeschoss und ein Anbau an der Nordseite des Turmes
fertig gestellt. Der Rest bestand, wenn überhaupt nur aus Fachwerkbauten. Als
Heuckewalde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts seine strategische
Bedeutung verliert, werden die Bauarbeiten weitestgehend eingestellt. Die
Bischöfe von Naumburg nutzen die Burg als Jagd- und Lustschloss und vergeben
den Besitz zeitweise. Endgültig wird das Schloss an die Familie von Creutz
verkauft, die seit dem 13. Jahrhundert auf Pölzig und Kreutzen (Krs. Altenburg)
sitzt, sich aber im 16. Jahrhundert nach Ost- und Westpreußen orientiert und
den Besitz an die Familie Ankelmann weitergibt. Letztgenannte verwenden aus dem
Besitz des adligen Gutes heraus später auch einen Adelstitel. Erst die Familie
von Creutz hat die Anlage weiter ausgebaut und an der Westseite mit einer
Wehrmauer versehen. Der umlaufende Wassergraben und der kastellartige Charakter
des Schlosse hatte eher Schmuck- als Verteidigungscharakter. Nach Süden hin ist
die Anlage von mehreren Teichen gesäumt, von denen einer heute (nach
Trockenlegung) als Fußballplatz genutzt wird.
Eine
erste Kirche wird 1168 - 1169 erbaut.
Bisherige
Chroniken berichten, dass während des ersten Viertels des 18. Jh. die Burg
unter den Besitzern Bernhard von Pflugk und dessen Sohn Georg zum bestehenden
Wohnschloss umgebaut wurde. Dabei sollen das zweite Obergeschoss und die
Turmobergeschossee errichtet worden sein sowie neue Fensterdurchbrüche im
Erdgeschoss vorgenommen, die jetzigen Turmhauben aufgesetzt und der Westflügel
erbaut worden sein. Aktuelle Untersuchungen legen hingegen nahe, dass der
konsequente Umbau zur heutigen symmetrischen Anlage schon vor 1670 begann.
1773
wird die Allee durch den Wald geschlagen. Das Holz wird für die Türen des
Schlosses verwendet. Eine Turmuhr wird angeschafft. 1791 wird auch der Gasthof
in Hermsdorf erworben. Das Mausoleum wird 1803 errichtet, und schon 1807 nach
dem Durchzug französischer Truppen wird Johann Wilhelm von Herzenberg dort
bestattet. In dieser Zeit wird die Zugbrücke durch eine feste Zufahrt ersetzt.
1941
wird der gesamte Besitz auf 15 Jahre verpachtet. Noch in den letzten
Kriegstagen werden der Gutshof und das Schlossdach durch Tiefflieger und
Bombenabwürfe beschädigt. Die Brennerei an der Stelle der späteren
LPG-Verwaltung erhält einen Volltreffer. 1945 müssen die letzten privaten
Besitzer das Schloss verlassen; der Besitz wird enteignet. Nach Nutzung als
Lazarett zieht schon 1948 der Kindergarten ins Schloss ein, ab 1949 auch die
8-klassige Schule (bis 1974). Noch in den 1980-ger Jahren wird der Gutshof
rückgebaut. Der Wirtschaftshof des Schlosses brennt z.T. nieder oder wird
abgerissen. Nur an der Südseite sind ehemalige Gutsgebäude erhalten geblieben.
1991 und
1996 wird das Mausoleum restauriert. 1993 werden die oberen beiden
Turmstockwerke und die Turmspitze mit öffentlichen Mitteln erneuert. Von 1995
bis 2002 erfolgt die Sanierung der Kirche, die zu großen Teilen in
Eigenleistung erfolgt. Nachdem Gemeinde, Kindergarten und die letzten Mieter
aus dem Schloss ausziehen, verfällt die Anlage weiter. Es werden nur noch
Notreparaturen durchgeführt. Die zeitweise für nur einen symbolischen Euro zum
Verkauf angebotene Anlage gelangt 2011 wieder in Privatbesitz und wird seitdem
wieder in Stand gesetzt.